Eine echte Prinzessin am Jexhof – das klingt märchenhaft und passt hervorragend. Denn ein Schwerpunkt des diesjährigen Jexhof-Jahres liegt auf den Märchentagen, die an drei Wochenenden im Mai und Juni stattfinden.
Prinzessin Dr. Auguste von Bayern ist promovierte Biologin, deren Forschungsschwerpunkt auf der Untersuchung des Verhaltens von Dohlen und Papageien liegt. Als Jugendliche hatte sie Irenäus Eibl-Eibelsfeldt und Jane Goodall kennengelernt und war fortan fasziniert von deren Forschungsgebiet der Verhaltensbiologie.
Wachsende Besucherzahlen und ein Woodstock-Revival am Jexhof
Zunächst hielten Günter Mayr, der Vorsitzende des Fördervereins Jexhof, der stellvertretende Landrat Ulrich Schmetz und Museumsleiter Dr. Reinhard Jakob einführende Reden. Sie ließen die Aktivitäten von Förderverein und Museum im vergangenen Jahr Revue passieren. Ulrich Schmetz sprach von wachsenden Besucherzahlen und dem Museumsentwicklungsplan, während Günter Mayr und Dr. Jakob ein paar der geplanten Vorhaben ausführlicher erläuterten. So inszeniert der Förderverein neben zahlreichen anderen Aktionen den Bayrischen Jedermann mit Günter Mayr in seiner Paraderolle. Zur Belustigung des Publikums meinte der Museumsleiter spitzbübisch, dass der umgebende Wald den Jexhof für ein „Woodstock-revival-Festival“ anlässlich von dessen 50. Jahrestag geradezu prädestiniere.
Biotopia – ein neuartiges Museum für das Jahrhundert der Bio-Wissenschaften
Prinzessin Dr. Auguste von Bayern war von der Vielfalt des Gebotenen, der Planungen für die neue Jexhof-Saison und den Ideen für die Zukunft sichtlich beeindruckt. Dass ein ominöser „Jesus“ laut einer Anekdote von Dr. Jakob den Jexhof im Internet mit fünf Sternen bewertet hatte, ließ auch sie schmunzeln. Solch „himmlischen Beistand“ wünsche auch sie sich für ihr Herzensprojekt, das geplante Biotopia in München, leitete sie ihren Vortag ein.
Während die vergangenen Jahrhunderte die der technischen Entwicklungen gewesen seien, sei das 21. Jahrhundert das der Bio-Wissenschaften. Demzufolge sei auf diesem Gebiet ein Museum nötig, in der Größenordnung und Breitenwirkung vergleichbar mit dem Deutschen Museum.
Das bisherige Museum „Mensch und Natur“ entspreche den aktuellen Verhältnissen nicht mehr und müsse auf den heutigen Stand der Wissenschaften und der pädagogischen Erkenntnisse gebracht werden. Wolle man junge Menschen für die MINT-Fächer begeistern, müsse man denen genügend Raum geben. Auch die Erwachsenen müssten noch viel mehr für die Belange der Natur und des Umweltschutzes sensibilisiert werden. Denn nur für das, was man kenne, verstehe und wofür man Empathie empfinde, sei man bereit, sich zu engagieren und es zu schützen.
Hierfür sei über den Museumsstandort München hinaus eine bayernweite und auch darüber noch hinausreichende Vernetzung nötig. Vom breiten naturpädagogischen Angebot am Jexhof angetan, ist für Prinzessin Dr. Auguste von Bayern jetzt schon klar, dass es eine Vernetzung von Biotopia mit dem Bauernhofmuseum, das ein Umweltinformationszentrum plant, geben muss.
Die vielen interessierten Fragen im Anschluss an den Vortrag zeigten, dass die Prinzessin das Publikum für ihr Vorhaben begeistern konnte.
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