Hans Traxler: der Humor eines Ernsten im Kunsthaus Fürstenfeldbruck

© Elisabeth Lang

Mit den Cartoons von Hans Traxler sind zurzeit die Werke eines ganz Großen im Kunsthaus Fürstenfeldbruck zu sehen. Entsprechend viel Publikum ist zur Vernissage gekommen, sodass die 150 Stühle im Saal bei Weitem nicht für alle reichen. Ein Teil der Zuhörer lauscht deshalb stehend oder auf dem Boden sitzend den einführenden Reden und dem Interview, das Traxlers kongenialer Karikaturistenkollege, Bewunderer und Freund Dieter Hanitzsch mit ihm führt.

Die Schönheit des Engadiner Lichts duldet kein Unterbrechen des Malens

Dabei erfährt man beispielsweise so nebenbei, dass er ehedem eine Einladung zum Künstlerempfang des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog kurzfristig absagte. Warum? Nun, Traxler war zum Malen im Engadin und fand das Licht so schön, dass er sein Schaffen keinesfalls unterbrechen wollte. Als Hanitzsch von ihm wissen will, wie er sich einem Blinden beschreiben würde, skizziert sich der beinahe 88-Jährige mit seiner typischen Ironie als 1,95 m großen Adonis. Gefragt, wo er die Grenze für einen Karikaturisten sehe, meint er unter großem Applaus des Publikums: „bei der derzeitigen Situation weit“.

Seit vielen Jahren verbringt Hans Traxler seine Sommerfrische am Ammersee. In dieser Zeit ist eine tiefe Verbundenheit zu Hans Well und seiner Familie entstanden. Deshalb ist es absolut passend, dass Well und die Wellbappn den Abend musikalisch umrahmen. Man kann die Musikerfamilie auch in ein paar der ausgestellten Werke entdecken.

Hans Traxler und sein menschenfreundlicher Humor

Nach eigenem Bekunden lacht Traxler nur selten. Umso herzerfrischender ist sein menschenfreundlicher Humor, der sich durch seine Bilder zieht. Seine scharfe Beobachtungsgabe und sein Sinn fürs Komische schlagen nie ins Zynische um. Beim Gang durch die Ausstellung kann man amüsiert schmunzelnde und manchmal spontan laut auflachende Bildbetrachter beobachten. Und weil er zu alledem auch noch ein sehr zuvorkommender Mensch ist, darf ich ein Foto von ihm neben dem Cartoon machen, den ich von allen am witzigsten fand.

Die Ausstellung geht noch bis zum 14. Mai und ist von Dienstag bis Samstag von 13:00 bis 17:00 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Freunden tiefgründigen Humors ist sie wärmstens empfohlen.

Mehr zum Veranstalter, dem Kunsthaus Fürstenfeldbruck, unter:
http://www.kunsthaus-ffb.de

Seine Bücher kann man über den örtlichen Buchhandel beziehen:
Klosterladen Fürstenfeld
http://www.lichtblick-oase.de

http://treffpunkt-wagner.de/ffb

 

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